Ich bin - das Bewusstsein. Versöhnlich

Die Planeten bewegen sich voller Harmonie. Auf der Erde sind gesunde Ökosysteme im Gleichgewicht. Die Menschen bemühen sich um den Ausgleich ihrer Gefühle. Das sehe ich, das Bewusstsein, sehr oft.

Mittfünfzigerin Cassie hat ihren älteren Bruder Jonas in ihre Wohnung aufgenommen. Als ihre Tochter Betty zu Besuch kommt, ist die Wohnung unordentlich und die Geschwister streiten deswegen. Doch auf dem Höhepunkt des Streits ziehen beide sich beleidigt zurück. Tochter Betty spürt die Wut in der Luft, das ungelöste Problem.

Wenn sie nur wüssten, was ich weiß. Die Geschwister wurden als Kinder beim Streiten getrennt und abgelenkt, sodass sie ihre Auseinandersetzungen nie beenden konnten. Sie stecken in einem emotionalen Kreislauf fest. Betty fängt meine Botschaft auf. „Habt ihr mal einen Drucker gehabt, der nicht gedruckt hat, obwohl ihr tausend Mal auf Drucken geklickt habt? Genau so fühlt euer Streit sich an. Als würdet ihr feststecken. Ihr müsst das mal zu Ende bringen.“

„Wir finden keinen Konsens. Wir können es gleich lassen", sagt Jonas.

Doch Cassie versteht, was ich meine. Sie führt den Streit endlich weiter. „Du bist ein verwöhntes Muttersöhnchen, das warst du schon immer, aber wenn du hier wohnen willst, wirst du genauso viel putzen, wie ich.“ Jonas wird auch wütend. „Du bist arrogant und herrisch. Ich kann machen, was ich will. Du hast mir nichts zu befehlen.“

„Meine Wohnung, meine Regeln. Es macht mich wütend, wenn ich daran denke, wie unsere berufstätige Mutter dich bedient, damit du faul rumliegen kannst. Du warst ein Nichtsnutz und bist es immer noch.“ Die beiden verstummen, als hätte eine unsichtbare Stimme sie zurechtgewiesen. Doch Betty animiert sie, weiterzumachen. „Jetzt zum Finale. Weiterstreiten.“

Jonas staunt, aber Cassie versteht. „Ich akzeptiere es nicht, dass du dich aus der Verantwortung ziehst. Auch wenn du einen Burnout hast, wirst du dich wie ein Mitbewohner verhalten. Ich lasse mich von niemandem ausnutzen.“

„Ich will dich nicht ausnutzen. Ich hasse es einfach, zu putzen und aufzuräumen. Das ist Frauenarbeit.“

So kennt Cassie es aus ihrer Kindheit. Ihr kommen die Tränen. Sie schämt sich, dass Jonas und Betty es sehen, aber die Traurigkeit schüttelt sie durch. Dann fühlt sie sich klarer. Der Druckauftrag ist abgeschlossen. Sie hat den emotionalen Kreis durchlaufen.

Jonas ist von Cassies Gefühlsausbruch beeindruckt. So authentisch hat er sie lange nicht mehr gesehen. Er bemerkt seinen eigenen Starrsinn, der ihm schon oft geschadet hat. Es fällt ihm nicht leicht, ihn zu überwinden. „Ich weiß es zu schätzen, dass du mich hier aufgenommen hast. Ich habe dich wirklich mit Mutti verwechselt. Ich werde das mit dem Saubermachen lernen.“

Cassie staunt über diese Worte, aber er wirkt aufrichtig. Zaghaft lächeln sie einander an. Sie können sich plötzlich wahrnehmen. Staunend betrachten einander, als hätten sie sich lange nicht gesehen. Betty hat die beiden noch nie so versöhnlich erlebt. Nun haben sie eine Basis, um wirklich in Beziehung gehen zu können.

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