Ich bin - das Bewusstsein. Siegen

Im Universum werden ständig Informationen ausgetauscht. Bei den Menschen übertragen sich Gefühle und Körpermuster sogar über Generationen hinweg. Das sehe ich, das Bewusstsein, Tag für Tag.

Cassies erwachsener Sohn Karl ist deprimiert, weil er beim Tennis-Punktspiel verloren hat. „Ich hatte so einen guten Start. Meine Bälle waren super platziert. Ich habe zwei Sätze gewonnen, aber im entscheidenden Spiel war ich wie gelähmt. Ich habe die Bälle nicht mehr vorhergesehen und die einfachsten Bälle ins Aus geschlagen. Danach habe ich drei Sätze und das Match verloren. Ich habe den Sieg selbst aus den Händen gegeben."

Cassie fühlt mit ihm. „Mir ging es beim Minigolf immer so. Kaum hatte ich den Bogen raus, war ich wie benebelt und habe nichts mehr hinbekommen ", sagt Cassie.

Wenn sie nur wüssten, was ich weiß. In der ganzen Ahnenlinie hat seit 1945 niemand mehr bei Sport oder Spiel gewonnen. Cassie fängt die Botschaft auf. „Niemand in unserer Familie kann gewinnen. Wir boykottieren uns alle selbst. Unser Vater konnte toll Federball spielen, aber kurz vor dem Sieg hat er nicht mehr gewusst, wie man den Schläger hält, und hat verloren."

Karl sieht sie erstaunt an. „So ging es mir auch. Kaum hatte ich die Chance auf den Sieg, war ich verspannt und seltsam abgelenkt. Wie kommt das?"

Cassie atmet tief durch. Ihre Großeltern glaubten im letzten Jahr des 2. Weltkriegs nicht mehr an die Propaganda vom „endgültigen Sieg“. Cassie fängt die Botschaft auf. „Meine Oma hat immer gesagt, dass das Einschwören auf den Sieg den Krieg verlängert und alle ins Unglück gestürzt hat. Sie hat schon auf das Wort Sieg negativ reagiert.“ Cassie spürt ein Unbehagen im Oberbauch. „Wie fühlt sich das für dich an?“

Karl konzentriert sich auf seinen Körper. „Es zieht sich im Zwerchfellbereich zusammen. Es kommt mir so vor, als würde mein Streben nach dem Sieg zu etwas Schlimmem führen“, flüstert Karl. „Ist das so eine Art Familien-Wahrheit?“

„Das macht Sinn für mich. Die Frage ist. Was machen wir jetzt dagegen?" Cassie erinnert sich an eine Coaching-Übung. Sie sprechen den Satz der Großmutter aus und versuchen, dem Unbehagen und der Angst Raum zu geben. Sie atmen bewusst ins Zwerchfell und entspannen. Eine Stunde lang erforschen sie die Emotionen, die mit dem Satz gespeichert sind. Angst, Resignation, Wut, Hilflosigkeit. Gefühle, die nichts mit ihren eigenen Erfahrungen zu tun haben. Schließlich kann Karl den Satz sagen, ohne dass sein Körper sich anspannt.

Sie holen die Tischtennisschläger, räumen den großen Esstisch frei und spielen ein paar Runden. Cassie ist eine gute Spielerin, doch Karl ist nervenstark und bleibt auch bei den Matchbällen cool. Das gibt ihm Zuversicht. Er weiß es noch nicht, aber von nun an wird er nicht nur beim Tennis siegen können. Die über Generationen weitergetragenen negativen Gefühle haben ihre Macht verloren.

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