Ich bin - das Bewusstsein. Selbstschutz

Das Universum entwickelt sich nach einem großen Plan. Einige Elemente verdrängen andere, nähren sich von ihnen oder zerstören sie. Dabei gibt es kein Richtig oder Falsch. Alles ist, wie es ist. Das weiß ich, das Bewusstsein, genau. Auf der Erde verhält es sich genauso. Raubtiere jagen ihre Beute, aber wenn sie nicht hungrig sind, können alle am gleichen Wasserloch trinken.

Das Zusammenleben der Menschen ist schwieriger, deshalb haben sie sich Regeln gegeben, die das Verhalten in Recht und Unrecht, Richtig und Falsch unterteilen. Deshalb können die Menschen oft nicht das tun, was sie gerade brauchen.

Cassie hat Besuch von ihrer Freundin Melanie. Die hat Liebeskummer. Vor drei Wochen hat sie den tollsten Mann aller Zeiten kennengelernt und nun ist es wieder aus. Cassie will sich nicht damit beschäftigen. Als Melanie anfängt zu weinen, rät Cassie ihr, froh zu sein, dass dieser Mann weg ist. Sie lenkt sie ab, indem sie über die Trennungen von anderen Frauen redet. Sie erläutert die Vorteile des Singledaseins, obwohl Melanie die selbst sehr gut kennt. Melanie hört auf zu weinen, aber Cassie redet weiter.

„Du willst mir gar nicht zuhören. Du interessierst dich überhaupt nicht für meine Probleme und relativierst meine Gefühle“ sagt Melanie vorwurfsvoll. Cassie sieht vor ihrem inneren Auge ihren Exmann, aber sie versteht es nicht. Sie wünscht sich nur, dass ihre Freundin sie mit ihrem Kummer verschont.

Wenn sie nur wüsste, was ich weiß. Cassie hat die eigene Scheidung immer noch nicht überwunden, obwohl sie schon ein paar Jahre zurückliegt. Cassie fängt einen Teil meiner Botschaft auf. Die Trauer über das Scheitern der Ehe wallt in ihr auf. Sie flüchtet sich in Gedanken an die Gemeinheiten ihres Ex. Sofort wird sie wütend und das fühlt sich besser an, als die Traurigkeit. „Es tut mir leid, aber dein Liebeskummer macht mich wütend“, sagt sie, denn genauso fühlt es sich für sie an. Dabei ist das nicht die Wahrheit. Cassie kann nicht erkennen, dass sie nur wütend ist, um die Traurigkeit fernzuhalten.

Melanie fängt meine Botschaft auf. „Es ist nicht mein Liebeskummer, der dich wütend macht. Du bist sowieso wütend, vermutlich auf Knut“, überlegt sie.

Erneut spürt Cassie die Wut unter der Traurigkeit. Sie hat Angst, davon verschlungen zu werden. „Ich kann mich nicht auf deine Trauer einlassen“, erklärt sie ihrer Freundin. Melanie ist betroffen und geht wortlos weg.

Cassie bleibt ein paar Sekunden mit der Traurigkeit sitzen, dann wird es ihr zu schwer. Sie putzt wütend das Bad und vertreibt damit die eigene Trauer, das Bedauern, nicht für Melanie dagewesen zu sein und die Angst um ihre Freundschaft. Auch wenn sie ihre Emotionen wieder kontrolliert, für einen Moment hat sie verstanden, wo sie ihre Trauer versteckt. Doch um sie zu verarbeiten, muss sie sich wirklich dafür öffnen. Soweit ist sie noch nicht und das ist vollkommen in Ordnung.

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