Ich bin - das Bewusstsein. Falsch verstehen

Die Materie im Universum entsteht und vergeht. Auf der Erde verändern sich Landschaften unaufhaltsam. Die Menschen haben die Kraft, Dinge mit ihrem Willen zu verändern und an ihre Wünsche anzupassen.

Professorin Cassie sitzt mit einem ihrer Studenten in ihrem Büro. Er will wissen, warum sie seine Seminararbeit so schlecht bewertet hat. Cassie erklärt ihm genau, warum er nur eine Drei bekommen hat. Doch er akzeptiert weder ihre Erklärungen noch die Zensur. Er fängt noch mal von vorn an.

Cassie fehlt die Zeit und die Motivation für solche Gespräche. Sie kennt den jungen Mann nicht gut. Er meldet sich nicht in Diskussionen, hat aber vor drei Wochen einen ordentlichen Vortrag abgeliefert und nun diese unterdurchschnittliche Seminararbeit geschrieben. Sie schlägt ihm vor, sich im nächsten Semester mehr zu beteiligen, und rechnet ihm vor, wie er immer noch eine sehr gute Endnote erzielen könnte.

Das Angebot kommt nicht bei ihm an. „Dann freuen Sie sich, dass sie mir eins reinwürgen können“, sagt er ernsthaft.

Cassie erschrickt über diesen Vorwurf. Sie fühlt sich plötzlich schuldig. Sie will nicht, dass er denkt, sie wäre gemein oder schadenfroh, denn so ist sie nicht.

Wenn sie nur wüsste, was ich weiß. In vielen Bereichen der Gesellschaft ist es üblich, Anderen Gefühle vorzuschlagen, um eigene Ziele zu erreichen. Diese Art des Umgangs ist so weit verbreitet, dass sie kaum auffällt. Cassie fängt meine Botschaft auf. Sie atmet mehrmals tief durch, während sie ihre Gedanken sortiert. „Sie können gern an meine Gefühle appellieren, aber sie haben kein Recht, mir zu sagen, was ich fühle soll. Denn Sie liegen falsch. Ich freue mich über Studierende mit guten Leistungen, mit Interesse oder neuen Ideen. Es ist nicht mein Anspruch, Studierenden eins reinzuwürgen.“ Sie macht eine Pause. „Ich traue Ihnen zu, dass Sie Ihre Leistungen im nächsten Semester verbessern könnten. Dann werde ich Ihnen mit Freude eine gute oder sehr gute Note geben.“

Er sieht sie böse an. „Ich will die gute Note aber jetzt. Ich verdiene sie.“

Cassie wird auf ihre Weise nicht weiterkommen. Sie muss so reden, wie er es tut, um ihn zu erreichen. Es fällt ihr schwer, das umzusetzen, aber sie tut es. „Seien Sie dankbar, dass ich Sie nicht wegen dieser unterdurchschnittlichen Arbeit oder Ihres schlechten Benehmens verurteile, sondern Ihnen eine zweite Chance gebe.“

Er ist überrascht. „Natürlich. Danke. Das ist sehr freundlich von Ihnen.“ Er wirkt nicht wirklich dankbar, aber er versucht, den Anschein zu erwecken. Zerknirscht verlässt er das Büro. Cassie wundert sich, dass diese Manipulation funktioniert hat. Sie fühlt sich unwohl damit. Andererseits ist es sein Muster, die Gefühle, die Andere ihm vorschlagen, anzunehmen. Sie hofft, dass sie im nächsten Semester die Gelegenheit bekommen, authentischer zu kommunizieren, aber wenn das nicht möglich ist, wird sie auch damit umgehen können.

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