Klopfen und kreatives Schreiben

 

Ich beschäftige mich schon lange intensiv mit EFT und schreibe gern etwas für die Blogparade zu Michaela Thiedes Klopf-Kongress. www.klopf-kongress.de

Seit meiner Kindheit liebe ich es, Geschichten zu schreiben. Deswegen habe ich das Erzählen von der Pike auf gelernt, im Germanistikstudium, bei Fernsehserien und als Lektorin. Der größte Teil meiner Arbeit besteht darin, Charaktere zu gestalten, Handlungen zu strukturieren, Szenen einzuordnen. Meine Lieblingsfrage ist: Was wäre wenn? Ich nehme die Antworten, ohne sie zu bewerten, und prüfe, wie sie zusammen passen könnten. Meine Geschichten entstehen wie Puzzles.

Ich hätte niemals gedacht, dass diese beruflichen Fähigkeiten mir mein „Anfängergeschenk“ mit EFT machen würden.
2006, in meinem 33. Heuschnupfen-Sommer, puzzelte ich an einem Exposé für eine Serienfolge. Die Sonne schien, Gräser blühten, meine Augen tränten, meine Nase triefte. Über seltsame Wege bekam ich ein EFT-Buch in die Hände und las es. In meiner Wohnung probierte ich ein paar Klopfrunden gegen meinen Heuschnupfen, dann folgte ich einem Impuls hinauszugehen in den Park – Irrsinn bei der Trockenheit und Wärme. Beim Gehen klopfte ich weiter, dabei erinnerte ich mich unwillkürlich an Bilder aus längst vergangenen Situationen, in denen ich fast handlungsunfähig war durch den Heuschnupfen. Ich puzzelte gewohnheitsmäßig mit diesen Bildern, suchte nach Zusammenhängen und erkannte plötzlich den gemeinsamen, emotionalen Nenner. Ich ließ die Gefühle zu, spazierte weinend durch den Park – für andere Spaziergänger sah das aus, als hätte ich schlimmen Heuschnupfen – und klopfte, wann immer ich mich unbeobachtet fühlte. Nach einer halben Stunde verschwand die Traurigkeit, meine Tränen versiegten. Ich ging nach Hause, froh, den Pollen nicht mehr ausgesetzt zu sein. Meine Nasenschleimhäute und meine Augen schwollen ab. Ich schlief gut. Am nächsten Morgen waren Nase und Augen wunderbar frei. Den ganzen Tag über hatte ich keinen Heuschnupfen. Den Tag darauf auch nicht und die Wochen danach ebensowenig. Es war ein herrlicher, befreiter Sommer. Ich konnte es nicht glauben, doch mein Heuschnupfen ist in den letzten zehn Jahren nicht wiedergekommen und ich rechne auch nicht mehr damit.

Dieser Erfolg hat mich beflügelt. Ich besuchte EFT-Seminare, verfolgte Tapping Summits, klopfte in Gruppen, persönlich und im Skype. Ich nahm so viel aus all diesen Runden mit, ich wollte etwas zurück- und weitergeben – mit meinen eigenen Mitteln. Ich plante einen Roman, in dem EFT eine zentrale Rolle spielt. Ich puzzelte mit Lebensthemen und bei der Beschäftigung mit Geld erkannte ich, dass viele Menschen ähnliche emotionale Grundkonstellationen haben, doch die Lehren, die sie daraus ziehen, sind unvergleichlich.
Das wollte ich auf meine Romanfiguren übertragen. Tatsächlich fingen sie selbständig an zu sprechen, zeigten sich als eigenständige Persönlichkeiten mit einzigartigen emotionalen Themen, wie Eifersucht, Verlustangst und Loyalität. Ihre Beziehungen hatten eine spannende Dynamik, die ich mit einer fiktiven Familienaufstellung kurz vor dem Höhepunkt der Geschichte greifbar machte. Beobachtend, klopfend und schreibend begleitete ich die Figuren ein Stück auf ihrem Weg, als wären sie reale Personen. Dann war der Roman fertig und ich ließ sie schweren Herzens los.
Inzwischen arbeite ich mit einem neuen Ensemble an meinem zweiten Roman, in dem ein Trauma im Mittelpunkt steht. Für mich ist es wieder ein spannender Prozess, die Motive meiner Figuren zu erforschen und den Weg ihrer Heilung zu beschreiben.



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